Während sich die Nachrichten über Starkregen und Dammbrüche aus den Katastrophengebieten in Bayern und in Mittel-Baden-Württemberg überschlagen, hat es die Feuerwehr Gerabronn mit einer Vielzahl an Kleineinsätzen zu tun. Laut Kommandant Matthias Trumpp sei die Lage in der Gemeinde jedoch überschaubar gewesen.
Den ersten Einsatzalarm erhielt die Abteilung Gerabronn am Samstagnachmittag aufgrund eines umgefallenen Baumes bei Bügenstegen, der schnell von der Straße beseitigt werden konnte. Zeitgleich lief das Wasserrückhaltebecken oberhalb von Michelbach an der Heide nach intensivem Regen voll und ein automatisierter Alarm verständigte die Feuerwehr. Die erste Erkundung ergab, dass die Überflutung in Richtung Ludwigsruhe noch gering waren. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Feuerwehrabteilung Michelbach richteten daraufhin eine Sandsack-Befüllung-Station neben der Gemeindescheune ein und befüllten Sandsäcke. Der Bauhof stellte hier einen Radler sowie Sand zur Verfügung. Am Nachmittag beruhigte sich die Wetterlage und die Arbeiten wurden eingestellt – vorerst.
Am Abend suchten erneut intensive Regenschauer das Gemeindegebiet heim und riefen alle vier Abteilungen der Gemeindefeuerwehr auf den Plan. Gegen halb 10 lief in Gerabronn ein Keller voll und eine kleine Einsatzgruppe der Abteilung Gerabronn wurde verständigt. Kurze Zeit später lief ein Keller in Unterweiler mit Wasser voll, der von der Abteilung Amlishagen ausgepumpt wurde. In Dünsbach trat derweil ein Bach über seine Ufer und flutete teile der Ortsdurchfahrt. Die Abteilung Dünsbach beobachtete die Situation und hielt die Straßeneinlaufschächte frei, sodass sich das Wasser keinen Weg in Gebäude bahnen konnte. Außerdem wurden Sandsäcke verteilt.
Kurz vor 23 Uhr meldete sich die Leitstelle dann beim Einsatzleiter der Gemeindefeuerwehr mit zahlreichen Einsatzmeldungen. Daraufhin wurde der Funkraum im Gerabronner Feuerwehrhaus besetzt, um die Einsätze von dort aus zu koordinieren. Zeitgleich wurden weitere Einsatzkräfte der Abteilung Gerabronn, sowie die Abteilung Michelbach in Alarm versetzt. In Gerabronn waren weitere Keller überflutet und mussten ausgepumpt werden. Zwei Einsatzschwerpunkte bildeten sich in Michelbach und Liebesdorf. In Michelbach wurde die Ortsdurchfahrt kniehoch überflutet, sodass ein Durchkommen mit PKWs nicht mehr möglich war und zahlreiche Keller vollliefen. Die Abteilung Michelbach und Gerabronn waren damit beschäftigt, Gebäude vor dem Wasser zu schützen, um größeren Schaden abzuwenden. Besonders erwähnenswert ist, dass dies in Zusammenarbeit mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürger geschah, die kurzerhand hunderte Sandsäcke füllten, was eine beachtliche Leistung darstellt. Der zweite Einsatzschwerpunkt in Liebesdorf war ein überfluteter Keller, in dem sich ein Stromverteiler befand. Für die Feuerwehr galt es, Wasser aus dem Keller zu Pumpen und Eindringen von weiterem Wasser zu verhindern, sodass das Wasser nicht zum Stromverteiler aufsteigt. Hier waren Kräfte der Abteilung Michelbach und Gerabronn beteiligt. Die Abteilung Michelbach musste auf der Anfahrt noch einen umgefallenen Baum von der Straße entfernen. Die letzten Einsatzkräfte beendeten den Einsatz um 10.30 Uhr am Sonntagmorgen. Über die gesamte Einsatznacht stand zudem ein Löschfahrzeug für lebensbedrohliche und dringliche Einsätze in Gerabronn bereit.
Nachdem die Feuerwehr den Sonntag nutzte, um Gerätschaften zu reinigen und fit für neue Einsätze zu machen, alarmierte die Leitstellung die Abteilung Gerabronn am Abend zu einer Ölspur. Letzter Einsatz aufgrund des Starkregens: Ein überfluteter Keller am Montagmorgen.
In Michelbach wurde das Wasser von Gebäuden ferngehalten.
Auch umgefallene Bäume mussten am Wochenende beseitigt werden, wie hier zwischen Liebesdorf und Michelbach.
Mit dem Radlader des Bauhofes wurden Sandsäcke in der Michelbacher Ortsdurchfahrt transportiert.
In Liebesdorf wurde ein großer Keller ausgepumpt.
Am Tag nach der einsatzreichen Nacht wurde das Equipment gereinigt, wie hier bei der Abteilung Michelbach.