„Bei uns erwartet Sie mehr als nur heiße Luft“ steht auf einem großen Banner neben dem Parkplatz des östlich von Langenburg gelegenen Wellnesshotels Mawell. Der Slogan richtet sich sonst an die erholungssuchenden Resortgäste, kürzlich passte er jedoch auch zu den anrückenden Feuerwehr-Einsatzkräften, die bei einer Übung den Ernstfall probten. Dass es sich dabei um einen mit Kunstrauch simulierten Brand in der Hotelküche handelte, fanden Kommandant Matthias Fritsch und Gruppenführerin Simone Schnepf heraus, als sie die Anzeige an der Brandmeldezentrale abgelesen hatten. Bevor sie dann vor Ort genauer erkunden konnten, mussten sie erst noch mit dem Löschfahrzeug um den halben Hotelkomplex herumfahren. In der Küche und deren Umgebung erwartete die Feuerwehrleute dann tatsächlich mehr, als nur heiße Luft: Durch eine Fettexplosion wurden mehrere Küchenmitarbeiter verletzt, andere verletzten sich bei der Flucht vor dem Brand, eine Frau erlitt einen Stromschlag und konnte sich selbst nicht mehr vom Dach über der Küche retten. Die Brandverletzungen waren realistisch dargestellt. Schnell war klar, dass die Feuerwehr Langenburg diese Lage mit rund 20 Einsatzkräften nicht allein beherrschen würde. Der Kommandant forderte daher die Kameraden der Gerabronner Wehr mit weiteren Löschfahrzeugen sowie die Feuerwehr Schrozberg mit der Drehleiter an. Zusammen gelang es den 60 Feuerwehrfrauen und -männern, alle verletzen Menschen in Sicherheit zu bringen und den vermeintlichen Brand in der Küche zu löschen. Ziel der Übung war es auch, die Sicherheitseinrichtungen, wie die Funktion der Brandschutztüren, zu testen und den Ablauf sowie die Funk-Kommunikation unter den Einsatzkräften zu trainieren. Verena Schuster, Sicherheitsbeauftragte des Mawell, ist nach der Übung zufrieden und meint „Es ist gut, dass wir geübt haben, in der Hoffnung, dass nie der Ernstfall eintritt.“ Immerhin gibt es im Mawell Zimmer für bis zu 250 Erholungssuchende, dazu kommen noch Tagesgäste. Die Übung fand an einem Abend statt, an dem keine Hotelgäste eingebucht waren.

 

(Foto: Thomas Baumann)

 

Während die aus dem Gebäude Geretteten vorne links bereits versorgt wurden, mussten zwei Verletzte im Korb der Drehleiter vom Dachbereich heruntergebracht werden.

 

Außerdem:

Gerade, als alle Gerätschaften nach der Übung im Mawell wieder in den Löschfahrzeugen verstaut waren, erreichte die Abteilung Bächlingen eine Alarmmeldung. Sie kümmerten sich schnell um einen auf der Straße liegenden Baum, der durch starken Wind umgeweht wurde, und kamen anschließend wieder zurück zum Currywurst- und Pommes-Essen.

 

Von Thomas Baumann