Einen Brandeinsatz unter Realbedingungen zu simulieren ist im normalen Dienstbetrieb der Feuerwehr schwer möglich. Zwar können Räume mit der Nebelmaschine eingenebelt werden und Brandherde mit roten Lichtern gekennzeichnet werden, doch spiegelt es die körperliche Belastung eines realen Brandeinsatzes kaum wieder.
Aus diesem Grund steht im Hof des Gerabronner Feuerwehrgerätehauses einmal jährlich die mobile Brandübungsanlage der Netze BW Öhringen (EnBW). In einer simulierten Wohnung können von einer Schaltwarte aus Stromkasten, Bettkasten und weitere Gegenstände mit Gas befeuert werden. Auch die im Realeinsatz sehr gefährlichen Durchzündungen können in der Anlage durchgeführt werden. “So lernen die Atemschutzgeräteträger und -trägerinnen, welches Verhalten in Gefahrensituationen notwendig ist” so Kommandant Matthias Trumpp. “Zudem erfahren die Feuerwehrkräfte viel über ihre persönlichen Leistungsgrenzen und dem Arbeiten in Extremsituationen.” Dies ist den Feuerwehrkräften sichtlich anzusehen. Die aus der Übungsanlage kommenden Trupps sind komplett durchgeschwitzt, was aber kein Wunder ist: Sie waren für rund zehn Minuten Temperaturen von über 300 Grad Celsius ausgesetzt. Dabei mussten Sie mehrere Brandherde löschen, dabei auch den Schlauch mehrmals durch den Brandraum ziehen.
Gleich ihre erste Erfahrung mit realem Feuer konnten insbesondere 3 junge Einsatzkräfte machen, die wenige Tage zuvor ihre Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger abgeschlossen hatten