Es ist Samstagnacht, 1.39 Uhr. Die Melder der Feuerwehrmitglieder schlagen Alarm und melden einen brennenden Container. Jetzt muss alles schnell gehen. Die meisten Kameradinnen und Kameraden sind im Tiefschlaf, stehen in aller Eile auf, um sich anzuziehen. In spätestens zehn Minuten müssen sie mit dem Löschfahrzeug am Einsatzort eingetroffen sein und mit dem Löschen beginnen. Vor Ort wird die Pumpe gestartet, Schlauchleitungen werden verlegt und Atemschutz angelegt. So konnte der Brand, der sich im Mai vergangenen Jahres in Gerabronn so abspielte, schnell gelöscht werden und keine Personen kamen zu Schaden.  Dass das so ist, liegt zum einen an den gut ausgebildeten Feuerwehrmitgliedern. Zum anderen aber auch daran, dass die Fahrzeuge, die Pumpe und damit die gesamte Technik einwandfrei funktioniert hat. Nicht auszumalen, was gewesen wäre, wenn sich noch Personen im Feuer befunden und die Pumpe des Löschfahrzeugs nicht funktioniert hätte.

Damit solch ein Szenario niemals eintritt, gibt es in allen Abteilungen Gerätewarte, welche die Einsatzgeräte in regelmäßigen Abständen prüfen und bei Bedarf reparieren oder ersetzen. “ Wir sorgen dafür, dass die gesamte Technik jederzeit funktioniert”, erklären Martin Nicklas, Michael Schmidt und Aron Tauberschmidt. Sie sind die Gerätewarte in der Feuerwehrabteilung Gerabronn. Allein das Löschgruppenfahrzeug "LF 10" hat 290 Einsatzgeräte, welche von den dreien jährlich mindestens einmal geprüft werden müssen. Hinzu kommen zahlreiche Geräte, wie etwa Leitern, Elektrogeräte und Motorgeräte, die weiteren Prüfungen unterzogen werden müssen.

Auch mit der Instandsetzung von Gerätschaften sind die drei Gerätewarte, welche in Gerabronn auch als Technik-Team bekannt sind, beschäftigt. “Immer wieder geht mal etwas kaputt”, so die drei. Der Klassiker ist hierbei ein undichtes Strahlrohr. Schnell eine neue Dichtung einbauen und das Strahlrohr ist wieder einsatzbereit. 

Als Vorteil für die drei Gerätewarte erweist sich, dass sie allesamt technische Berufe ausüben. Aber auch der Generationen-Mix macht es, dass die drei erfolgreich in ihrer Arbeit sind. Während Aron Tauberschmidt und Michael Schmidt, 20 und 28 Jahre, vor allem über neueste Technik Bescheid wissen, ist  Martin Nicklas (57) zudem ein sehr erfahrener Gerätewart. Der gelernte Landmaschinenmechaniker macht den Gerätewart-Job schon seit 26 Jahren. Unzählige Reparaturen, die er an den Feuerwehrgeräten schon durchgeführt hat, verschaffen ihm ein breites praktisches Wissen. In seiner langjährigen Tätigkeit hat er in der Feuerwehr eine große technische Entwicklung miterlebt. "Die Anzahl an Gerätschaften und Technik hat sich in den letzten 15 Jahren extrem erhöht", so Martin Nicklas. Wärmebildkamera, Rohrdichtkissen und weitere hilfreiche Einsatzmittel gab es vor 20 Jahren schlichtweg nicht.

Zudem wurden die Abteilungen in Amlishagen, Dünsbach und Michelbach kräftig modernisiert. In allen drei Abteilungen steht heute ein Löschfahrzeug (TSF-W) mit Wassertank und Atemschutzgeräten, welche ebenso regelmäßig inspiziert und gewartet werden müssen.  In Michelbach verantworten dies Daniel Schmitt (29) und Fabian Dittes (23). Bei einem Besuch im Feuerwehrgerätehaus testen sie gerade eine Pumpe. Ihr Einsatzfahrzeug samt Technik ist gerade einmal drei Jahre alt, trotzdem gibt es einiges zu tun. Denn auch die neue Technik muss regelmäßig geprüft und gewartet werden. Aktuell steht zudem ein Umbau am Fahrzeug an. "Das neue Equipment für Vegetationsbrände hat noch keinen Platz im Fahrzeug", erklären Schmitt und Dittes. Dazu errichten sie ein neues Fach im Einsatzwagen, in welches die Gerätschaften optimal verstaut werden können und bei Bedarf schnell griffbereit sind. In den Abteilungen Amlishagen und Dünsbach sind die Feuerwehrkameraden Volker Hauber (59) und Michael Düll (39) für die Funktionalität der Technik zuständig. Um das Aufgabenspektrum etwas einzugrenzen, sind darüber hinaus  Ralf Lobpreis (51) und Steffen Kurr (29) als Atemschutz-Gerätewarte für die spezielle Atemschutztechnik aller Abteilungen zuständig. Wie im Einsatz auch, arbeiten alle Abteilungen bei der Gerätewartung Hand in Hand. "Viele Dinge, wie etwa die VDE-Prüfung (elektrische Anlagen), führen wir mit den anderen Abteilungen gemeinsam durch" erklärt Daniel Schmitt. Mit ihrem Fachwissen helfen sich die Gerätewarte zudem über die Abteilungen hinweg. So gelingt es den Gerätewarten, die Technik der insgesamt 9 Einsatzfahrzeugen der Gesamtfeuerwehr Gerabronn für die Bürgerinnen und Bürger jeden Tag und jede Nacht einsatzbereit zu halten.